Valid News or Fake news?

In Krisenzeiten – zumindest zu deren Beginn – sauge ich wie ein Schwamm alles an Informationen auf. Möglichst viel Wissen gibt mir das (trügerische) Gefühl, die Kontrolle zu behalten. Dass ich mit dieser Haltung nicht alleine bin, merke ich daran, dass der tägliche, sonst ruhig dahinplätschernde Fluss an Nachrichten sich in einen reißen Strom verwandelt, gefüllt mit Sonderjournalen, Eilmeldungen usw. usw.
Nicht nur durch mein Publizistik-Studium weiß ich, wie wichtig es ist, diese Informationen auch richtig einordnen zu können. (Ich erinnere mich an den klugen Tipp eines meiner Professoren bezogen auf Printmdien, der da lautete Die Nähe zum Boulevard zeigt sich in der Größe der Headlines.)

Hier nun eine Auswahl der Internet-Seiten, die ich derzeit konsumiere.

 

Die Fake News-Jäger

Eine der derzeit wichtigsten Adresse ist für mich www.mimikama.at Nicht um mich zu informieren, sondern um Desinformation zu entlarven. Diese Plattform checkt, ob diverse Meldungen über Corona – vornehmlich solche, die obskur klingen („CoV19 kann über Hunde oder Katzen übertragen werden“) – wahr oder falsch sind. Auch Kettenbriefe, die über WhatsApp, Mail oder Facebook geteilt werden, fallen darunter (z.B. Spendenaufrufe, angeblich private Informationen über die Schädlichkeit von Ibuprofen bei Cov19 oder Warnungen vor falschen Cov19 Testteams).

Daher: wenn man solche Meldungen bekommt (auch wenn es von den besten Freunden ist!), lieber erst mal bei Mimikama nachschauen, ob es auch stimmt, bevor man sie an alle eigenen Kontakte weiterleitet.

 

Zeit der Podcasts

Seriöse, auflagenstarke Medien sind nicht umsonst renommiert. Ja, Gratisblätter wie Heute oder Österreich mögen auch auflagenstark sein, aber sind sie seriös? Medien wie ORF, Presse und Standard aber mehr noch Institutionen wie FAZ, NZZ, Spiegel oder ARD und ZDF haben aufgrund Ihrer Größe personelle und finanzielle Möglichkeiten für Recherchen, die kleine Medien einfach nicht haben. (Für Österreich nehme ich den Falter aus, der m.M. Profil und News den Rang als Aufdeckermedium abgelaufen hat.)

So verwundert es nicht, dass der NDR innerhalb kürzester Zeit einen täglichen Podcast mit Dr. Christian Drosten, dem Leiter der Virologie der Berliner Charité, auf die Beine gestellt hat, der täglich 8 Millionen Zugriffe verzeichnet. https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Sein Gegenpart aus Ostdeutschland ist Dr. Alexander Kekulé, Virologe am Klinikum in Halle an der Saale, ebenfalls täglich auf MDR zu hören: https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kekule-corona/index.html

Hierzulande hat Ö1 einen Corona Podcasts auf die Beine gestellt: https://oe1.orf.at/coronapodcast

 

Infos (nicht nur) für Mediziner

Umfassende und aktuelle Informationen rund um Corona publiziert laufend das deutsche Robert Koch Institut: https://www.rki.de  
Weltweite medizinische Informationen (sowas wie APA für Gesundheitsinteressierte) publiziert Medinlive https://www.medinlive.a 

 

Recherchen und Kritik

Als Rechercheplattformen gibt es in Österreich die Seiten Addendum https://www.addendum.org des ehemaligen Presse-Chefredakteurs Michael Fleischhacker, sowie der sozialdemokratische Gegenpart Kontrast Blog https://kontrast.at 
Besonders in punkto Datenschutz beleuchtet das Team der überparteilichen Plattform Epicenter Works kritisch, was derzeit an Gesetzen und Verordnungen erlassen wird: https://epicenter.works/stories

 

Zahlenspielereien

Valide Daten zu den Erkrankungen weltweit und in einzelnen Ländern zu bekommen, ist schwierig, weil Daten teilweise unterschiedlich ins System eingepflegt werden, weil ungenügend oder nach unterschiedlichen Methoden getestet wird, weil Zahlen verschwiegen werden oder Dunkelziffern schwer abschätzbar sind. Dennoch versucht es hierzulande das Gesundheitsministerium mit seinem täglich aktualisierten Dashboard: https://info.gesundheitsministerium.at
Und international die Plattform Statista: https://www.statista.com/topics/5994/the-coronavirus-disease-covid-19-outbreak/

 

Mein persönlicher Tipp zum Umgang mit Medien während dieser Pandemie lautet: Um gesund zu bleiben, ist es ebenso wichtig darauf zu achten, welche Quantität und Qualität von Informationen man zu sich nimmt, denn

Medienhygiene ist für die Seele dasselbe wie Handhygiene für den Körper!

 

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